Diskussion:Holocaust in Litauen

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Letzter Kommentar: vor 2 Jahren von Mautpreller in Abschnitt Sowjetischer Umgang mit dem Holocaust
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Lemma

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Lemma sollte auf Holocaust in Litauen verschoben werden, das Der ist überflüssig. Die Kategorie:Holocaust als Oberkat zu Kategorie:Holocaust in Litauen ist redundant. --Schreiben Seltsam? 18:03, 26. Dez. 2012 (CET)Beantworten

Überarbeitungskommentar

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Unstimmigkeiten in den Zahlen

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1) Bei VEJ wird die Anzahl der Juden in Litauen mit 155.000 angegeben - refanfang Bert Hoppe, Hiltrud Glass (Bearb.): Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945 (Quellensammlung) Band 7: Sowjetunion mit annektierten Gebieten I – Besetzte sowjetische Gebiete unter deutscher Militärverwaltung, Baltikum und Transnistrien. München 2011, ISBN 978-3-486-58911-5, S. 50. refende

Unreferenziert enthält das Lemma derzeit den Satz: "Als zu Beginn des Deutsch-Sowjetischen Kriegs („Russlandfeldzug“) im Juni 1941 deutsche Soldaten die kleinen Staaten des Baltikums überfielen, lebten in Litauen 208.000 bis 210.000 Juden."

Der sog. Jäger-Bericht Karl Jäger listet mit Datum vom 1. Dezember 1941 die Ermordungsaktionen auf und kommt inklusive der 4.000 vor der Aktion des EK 3 ermordeten auf eine Anzahl von 137.364 getöteten Personen (bis auf seltene Ausnahmen ausdrücklich als Juden bezeichnet - überschlägig von mir gezählt 260 Kommunisten, Politruks etc.). Am Schluss heißt es im Bericht: "In Litauen gibt es keine Juden mehr, außer den Arbeitsjuden inkl. ihrer Familien. Das sind in Schaulen ca. 4500, in Kauen ca. 15000, in Wilna ca. 15000."

  • Addiert man diese Zahlen, so kommt man auf rund 168.000 Juden in Litauen - Die Differenz zur oben aus VEJ entnommene Zahlenangabe 155.000 kann ich nicht klären, ebensowenig auf die vorgefundene 208.000. - Ich schlage vor, diese unterschiedlichen Zahlen in einer Anmerkung zu nennen (möglichst mit Beleg, der mir für 208.000 fehlt!)
>auch eine der hauptquellen in der englischen wiki ist sich über die zahlen unsicher und thematisiert das hier: [1] Maximilian (Diskussion) 19:50, 26. Dez. 2012 (CET)Beantworten
Nachtrag An anderer Stelle habe ich belegt gefunden: Ende 1941 lebten nur noch 43.000 von zuvor 215.000 Juden in Litauen einschließlich dem Gebiet Wilna. Dies dürfte die o. a. verwirrungstiftenden belegte Angabe 155.000 wohl erklären. --Holgerjan (Diskussion) 13:32, 27. Dez. 2012 (CET)Beantworten

nochmals Zahlen

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Michael MacQueen: Massenvernichtung im Kontext: Täter und Vorassetzungen des Holocaust in Litauen. In: Wolfgang Benz, Marion Neiss: Judenmord in Litauen. Studien und Dokumente, Berlin 1999, ISBN 3-932482-23-9, S. 15 mit Anm 1 und 2:

  • Vor Kriegsausbruch lebten etwa 150.000 Juden in Litauen. Hinzugerechnet werden müssen etwa 80.000 Juden aus Wilna (Stadt und Verwaltungsgebiet), die nach Abtretung des Gebietes an die Sowjetunion im Oktober 1939 an Litauen fielen. Ungefähr 10.000 Juden gelang später die Flucht in die Sowjetunion.
  • Zu der Zahl 137.346 des Jägerberichts: 12.600 waren außerhalb Litauens (Estland, Lettland, Wweißrussland) ermordet worden, mehr als 1400 waren nicht Juden, sondern Polen, Litauer, Russen als Kommunisten. Jäger führt nicht die Juden auf, die im nw Litauen vom EK 2 bis Oktober 1941 getötet wurden (geschätzt 30.000), die genannte Zahl von überlebenden 39500 Arbeitsjuden müsste um zahlreiche Illegale, nicht registrierte Juden ergänzt werden. --Holgerjan (Diskussion) 13:27, 6. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Unstimmigkeit in Fakten

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2) Satz: Die Mehrzahl der Juden in Litauen zogen nicht, wie etwa im benachbarten Lettland, in Ghettos ein und wurden auch nicht in Konzentrationslager deportiert, sondern in unmittelbarer Nähe ihrer Wohnorte an ausgehobenen Gruben erschossen.

Nach Bert Hoppe, Hiltrud Glass (Bearb.): Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945 (Quellensammlung) Band 7: Sowjetunion mit annektierten Gebieten I – Besetzte sowjetische Gebiete unter deutscher Militärverwaltung, Baltikum und Transnistrien. München 2011, ISBN 978-3-486-58911-5, S. 54 entstanden in Litauen etwa 100 Ghettos und Lager. Im Gegensatz zu den für einen längeren Zeitraum geplanten sorgfältig abgeschirmten jüdischen Wohnbezirken in den größeren Städten handelte es sich bei den kleineren Ghettos auf dem Lande oft nur um SDynagogen oder Scheunen, in die man die Juden oft ohne ausreichende Versorgung bis zu ihrer Ermordung einsperrte.

Formulierungen

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3) "Etwa 200.000 Menschen kamen um. Nach einem von den Nationalsozialisten in Berlin erdachten Plan fanden die Tötungen, wie bei anderen Ausprägungen des Holocaust, systematisch statt, meist durch Erschießen. Die Mörder waren Soldaten der deutschen Wehrmacht, die SS und speziell dafür aufgestellte Einsatzgruppen. In nicht geringer Zahl beteiligten sich auch Litauer an Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung." -

  • a) Anzahl mit 137.000 + 45.000 = "mehr als 180.000" anstelle 200.000
  • b) (für Morde in Litauen) in Berlin erdachter Plan = referenzierbar???
  • c) Einsatzgruppen laut Jägerbericht hauptsächliche Täter = an erste Stelle und verdeutlichen

4) Der vorgefundene nicht nähere referenzierte Satz ist insoweit für das Lemma nicht relevant, weil er sich nicht auf die Ermordung von Juden beschränkt: "Unter dem vom SS-Obersturmbannführer Joachim Hamann geführten Rollkommando und dem von Litauern gegründeten PPT-Bataillon (Pagelbiniam Policijos Tarnybos Batalionas) fand bis November 1941 die Ermordung von etwa 175.000 Menschen landesweit statt, darunter etwa 80.000 Juden".

5) Auskommentiert habe ich die Ziate aus den Abhörprotokollen. Mit dem Jäger-Bericht liegt ggf. ein aussagekräftiges Protokoll vor, das ein plastisches Bild über die Gemütslage der Täter zeichnet - sowie zahlreiche eindrucksvolle Zeitzeugendokumente in VEJ 7. Ich bin jedoch zurückhaltend, was die Verwendung von Quellenzitaten in einem Enzyklopädie-Text angeht, der ja wesentliche Informastionen zusammenfassend und abständig widergeben soll.

Abschnitt Kollaboration: "Am 24. Juni 1941 installierten die deutsche Geheim- und Kriminalpolizei die litauische Geheimpolizei (Saugumo policija)." War das das Werk eines einzigen Tages? Oder sollte man besser "gründete" schreiben? 93.122.72.231 10:42, 25. Aug. 2017 (CEST)Beantworten

Überbleibsel

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Diese Passage konnte ich nicht sinnvoll einfügen (teil ergänzend zu Kollaboration?), daher hier geparkt:
Zwei Faktoren trugen zur raschen Vernichtung des Litauischen Judentums bei. Einerseits hatten die Nationalsozialisten einen starken Rückhalt in der Litauischen Bevölkerung.<ref name="Porat165" /><ref name="Bubnys_vanished215" /> In ihrer Propaganda behaupteten die deutschen Besatzer, die Juden seien für die Annexion Litauens durch die Sowjetunion verantwortlich gewesen.<ref name="MacQueen_context" /><ref name="Porat162">Dina Porat, ''“The Holocaust in Lithuania: Some Unique Aspects”'', in David Cesarani, ''The Final Solution: Origins and Implementation'', Routledge, 2002, ISBN 0-415-15232-1, [http://books.google.com/books?id=3N9Xxc8wdu0C&pg=PA159&dq=%22The+Holocaust+in+Lithuania:+Some+Unique+Aspects%22&ei=GV_ZR7zhEba4igGM06zRAQ&sig=BC8nnQzADrvUtKwXXJ53qMJo480#PPA162,M1 Google Print, S. 162]</ref> Vor allem aber planten sie eine schnelle Kolonisierung Litauens, das eine Grenze mit dem damals deutschen [[Ostpreußen]] teilte. Das Baltikum rasch „judenfrei“ zu bekommen, stand hoch auf der Agenda des „[[Generalplan Ost]]“.<ref name="Bubnys_vanished215" />

Wolfram Wette hab ich zwar schon mal gelesen, muss aber für ggf. Ergänzungen noch einmal hineinsehen und auswerten.

Zu sichten: Christoph Dieckmann u. a. (Hrsg.): Kooperation und Verbrechen. Formen der Kollaboration im östlichen Europa 1939-1945, Göttingen 2003

--Holgerjan (Diskussion) 18:47, 26. Dez. 2012 (CET)Beantworten
Ergänzung: Christoph Dieckmann: Deitsche Besatzungspolitik in Litauen 1941-1944, Göttingen 2011 (2 Bände, besonders Kapitel F). HiStOrIcUsEr (Diskussion) 13:02, 27. Dez. 2012 (CET)Beantworten

Literatur

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Für den noch fehlenden Abschnitt "Literatur" habe ich zur Zeit nur vorliegen und vorzuschlagen Friedländers Werk, das auf fünf Druckseiten eine recht gelungene Darstellung über die Ereignisse in Litauen enthält:

  • Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden, durchgeseh. Sonderausgabe München 2007, ISBN 978-3-406-56681-3 (S. 601-605)
--Holgerjan (Diskussion) 16:41, 27. Dez. 2012 (CET)Beantworten
oder auch:
  • Bartusevicius, Vincas; Tauber, Joachim; Wette, Wolfram (Hrsg.): Holocaust in Litauen. Krieg, Judenmorde und Kolloboration im Jahre 1941. Köln: Böhlau Verlag Köln 2003. ISBN 3-412-13902-5 (Nicht eingesehen) Rezension, Inhaltsverzeichnis

Nachgetragen:

@ HiStOrIcUsEr: Leider unterschiedet man bei Wikipedia nicht,
welche Bücher man unter der Überschrift "Literatur" lediglich aufgrund von Titel, Rezensionen und Verlagsankündigungen nur als weiterführende Literatur empfiehlt bzw. für empfehlenswert hält -
und welche Bücher man tatsächlich durchgesehen und auch ggf. für den Artikeltext mitbenutzt hat.
Daher empfehle ich dringend, dieses zumindest mit dem Vermerk (nicht eingesehen) offenzulegen. Besser wäre m. E., das Buch selbst vorher in die Hand zu nehmen und den Literaturhinweis hier so lange zu parken. Aber das mag jeder halten, wie er will: Geregelt ist dies nicht (leider auch nicht der Vermerk "nicht eingesehen") --Holgerjan (Diskussion) 17:37, 27. Dez. 2012 (CET)Beantworten

Neinnein, du verstehst mich glaube ich falsch. Die Infos der Bücher (mehrere Kapitel befassen sich mit dem Holocaust in Litauen, den Tätern, den Zusammenhängen der Vorgeschichte (antisemitismus und Pogrome)). Diese Infos müssten für eine umfangreiche Darstellung eingefügt werden, was evtl. von mir getätigt werden kann oder halt von jemand anderes. Daher habe ich die Mono hier angeführt. Liebe Grüße und dir noch einen schönen Abend. HiStOrIcUsEr (Diskussion) 18:08, 27. Dez. 2012 (CET)Beantworten
Lieber Kollege, es wäre toll, wenn du davon etwas einarbeiten könntest. Ich kümmere mich gelegentlich um die beiden zuletzt von mir angeführten Bücher. --Holgerjan (Diskussion) 18:56, 27. Dez. 2012 (CET)Beantworten
Wenn ich Zeit habe, mache ich das gerne Holgerjan. Gruß, HiStOrIcUsEr (Diskussion) 19:12, 27. Dez. 2012 (CET)Beantworten
@Holgerjan: Wikipedia:Literatur besagt: „Wer Literatur in einem Artikel angibt, sollte diese zuvor selbst eingesehen haben. Zudem sollte beim Angeben von Literatur mit dieser zugleich der Artikelinhalt abgeglichen werden. Da Literaturangaben auf das bekannte, veröffentlichte Wissen zu einem Thema verweisen und dadurch in einem Artikel den Eindruck vermitteln, der Artikel basiere auf der angegebenen Literatur, ist es problematisch, wenn der Inhalt der Literatur tatsächlich dem Inhalt des Artikels widerspricht.“ Dass das leider oft nicht eingehalten wird, steht auf einem anderen Blatt. --Widerborst 09:53, 28. Dez. 2012 (CET)Beantworten

fußnotenaufräumarbeit

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gute taten von polarlys! vielleicht kann jemand die vielen quellennennungen von hoppe zu einer zusammenfassen. ich bin in der REF-spezialsyntax nicht fit. danke, Maximilian (Diskussion) 23:06, 2. Jan. 2013 (CET)Beantworten


Einleitungssatz präzisiert

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Alter Satz: Der Holocaust in Litauen war ein von Deutschen verübter Völkermord, dem zwischen 1941 und 1944 die jüdische Bevölkerung Litauens beinahe vollständig zum Opfer fiel. Über 200.000 Juden[1] wurden hauptsächlich durch Angehörige der dafür aufgestellten Einsatzgruppen, aber auch von Soldaten der Wehrmacht und Waffen-SS ermordet. In nicht geringer Zahl beteiligten sich auch Litauer an Pogromen und an der Ermordung der jüdischen Bevölkerung.

Neuer Satz: Der Holocaust in Litauen war ein von Angehörigen der deutschen Besatzungstreitkräfte, Einsatzgruppen des RSHA und litauischen Zivilisten verübter Völkermord, dem zwischen 1941 und 1944 die jüdische Bevölkerung Litauens beinahe vollständig zum Opfer fiel. Über 200.000 Juden[1] wurden hauptsächlich durch Angehörige der dafür aufgestellten Einsatzgruppen, aber auch von Soldaten der Wehrmacht und Waffen-SS ermordet. In nicht geringer Zahl beteiligten sich auch Litauer an Pogromen und an der Ermordung der jüdischen Bevölkerung.

Dieser Satz ist deutlich genauer und steht nicht im Wiederspruch zum weiteren Text. Nicht die deutschen (als Kollektiv) haben das gemacht sondern Angehörige bestimmter Einheiten der dt. Besatzungstruppen sowie lit. Zivilisten (steht so unten im Text). Ansonsten ist dies ein inhaltlicher Wiederspruch!!--93.216.68.29 12:01, 6. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Diese Einfügung ist insofern eine Verbesserung und Präzisierung, weil sie bereits im ersten Satz klarstellt, dass hier eine vergleichsweise außerordenliche Täter- und Mittäterschaft von Litauern eine Rolle spielte. Michael MacQueen fasst das etwa so zusammen: Faschistische litauische Gruppierungen erhielten ein Monopol auf Gewaltmaßnahmen innerhalb der von Deutschen festgesetzten Grenzen. "Diese Kollaborateure waren ein wesentliches Instrument bei der Vernichtung des litauischen Judentums." (ISBN 3-932482-23-9, S. 34)
Der neue Satz ist aber in andere Hinsicht noch nicht gelungen. 1) Die Aufzählung von Angehörigen der deutschen Besatzungstreitkräfte, Einsatzgruppen des RSHA und litauischen Zivilisten wiederholt sich nun inhaltlich in den folgenden beiden Sätzen Satz vor. Dort ist 2) es besser aufgeführt, weil dort als Haupttäter/Verantwortliche die Einsatzgruppen voranstehen sowie 3) nun bei "litauische Zivilisten" nicht die paramilitärischen Haupttäter deutlich werden (darum wäre das unbestimmtere "Litauer" besser)
Gut wäre es wohl auch, wenn im Intro klargestellt würde, dass trotz alledem die Verantwortlichkeit von deutschen Einsatzgruppen und Besatzungsregierung bleibt, ohne die die Vernichtung der Juden so nicht stattgefunden hätte.
Ich belasse es dabei, weil ohnehin eine Textüberarbeitung ansteht. MfG --Holgerjan (Diskussion) 12:31, 6. Jan. 2013 (CET)Beantworten
Warum ist ihnen das so wichtig? Es geht hier nur um eine geschichtliche Darstellung nicht um Hypothesen darüber was hätte sein können wenn die damalige deutsche Regierung die Sowjetunion nicht angegriffen hätte. Eine reine Faktendarstellung ohne jede moralische juristische oder sonstige Bewertung. Das muss jeder Leser schon selber leisten (Enzyklopedieansatz). Es geht ja nicht um die Erziehung des Lesers in eine bestimmte Richtung. Der erste Satz dient dazu grob den Inhalt des Artikels vorzustellen nicht mehr und nicht weniger.
Kompromissvorschlag:

Der Holocaust in Litauen war ein von Angehörigen der deutschen Besatzungstreitkräfte, litauischen Einheiten und Zivilisten verübter Völkermord, dem zwischen 1941 und 1944 die jüdische Bevölkerung Litauens beinahe vollständig zum Opfer fiel. Über 200.000 Juden[1] wurden hauptsächlich durch Angehörige der dafür aufgestellten Einsatzgruppen, aber auch von Soldaten der Wehrmacht und Waffen-SS ermordet. In nicht geringer Zahl beteiligten sich auch Litauer an Pogromen und an der Ermordung der jüdischen Bevölkerung.

So in dem Satz ist jetz alles drin.--93.216.68.29 14:51, 6. Jan. 2013 (CET)Beantworten
Eine "reine Faktendarstellung ohne jede moralische juristische oder sonstige Bewertung" (wie von dir verlangt) muss zwar die Grundlage sein, aber selbstverständlich gehört eine historische Einordnung, die durch Veröffentlichungen reputabler Fachhistoriker belegt wird, mindestens in einen gesonderten Abschnitt "Deutungen" dazu, möglicherweise auch Essentials davon ins Intro, das ja dem Leser einen knappen Überblick zum Gesamttext bieten soll.
Mit Sicherheit werde ich an geeigneter Stelle sinngemäß darstellen, was ich hier vorab zitiere: "Die Berichte [i. e. Jägerberichte] belegen die klare und ausschließlich deutsche Verantwortung für die Morde. Ohne die deutsche Besatzung, ohne die rassistisch-ideologischen Vorgaben, ohne die deutsche Initiative und ohne die deutschen Tätergruppe vor Ort wäre es nicht zum Holocaust gekommen." (ISBN 3-412-13902-5, Seite 7) Selbstverständlich auch dieses: "Zu den Besonderheiten [in Litauen] gehört, daß der Großteil der Organisation, die Vorbereitungen der Ermordung sowie das Töten selbst von [litauischen] willigen Helfern des NS-Regimes ausgeführt wurden - eine ebenso schmerzhafte wie unabweisbare Tatsache. Ungeachtet dessen, daß das Einsatzkommando 3 der Sicherheitspolizei und des SD die primäre Kraft bei der Organisation war, wurden die Tötungsakte selbst in ihrer Mehrheit von Litauern ausgeführt." (ISBN 3-932482-23-9, S. 15/16) Insoweit war der oben von mir geschriebene Satz, den du beanstandet hast, kein POV, sondern mehrfach referenzierbar: "...dass trotz alledem die Verantwortlichkeit von deutschen Einsatzgruppen und Besatzungsregierung bleibt, ohne die die Vernichtung der Juden so nicht stattgefunden hätte."
Wertungen und Interpretationen von Fachhistorikern sollen wir Lesern nicht unterschlagen, sondern diese - ggf. auch als kontrovers, als Mehrheits- und Minderheitsposition - ausgewogen referieren.
BTW: Vermeide bitte doppelte Verlinkungen und ggf. umstrittene Eindeutschungen von Ortsnamen [s. a. hier --Holgerjan (Diskussion) 18:23, 6. Jan. 2013 (CET)Beantworten

:back to zero: die litauer nazi-kollaborateure in den ersten satz zu packen ist so, als würde man die bulgaren zusammen mit den nazis als urheber des 2. weltkriegs nennen. die nazis haben den krieg begonnen. punkt. sie haben den holocaust erfunden, angestiftet und durchgeführt. punkt. ihre mitläufer, so übel sie sind, gehören nicht in den einleitungssatz, sondern paar etagen tiefer. Maximilian (Diskussion) 22:05, 7. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Nur soviel, und weil ich das „von Deutschen“ im ersten Satz eingefügt hatte, um auf das Problem aufmerksam zu machen, dass man bei einem Völkermord immer sowohl Täter wie Opfer benennen muss. Ich fand die Lösung, die Litauer nicht als Verursacher des Völkermords mit den Deutschen gleichzusetzten richtig. Den Völkermord haben die Deutschen begangen, übrigens bei weitem nicht nur die vor Ort eingesetzten „Besatzungstreitkräfte“ und „Zivilisten“, wie vorgeschlagen wird. Die allein von den Litauern ohne deutsche Anstiftung und Unterstützung verübten Massaker sind vermutlich kein Völkermord, auch wenn der Vergleich mit den Bulgaren oben hinkt. Auf jeden Fall zu vermeiden sind in der Einleitung Abkürzungen à la „RSHA“ oder auch termini technici aus der Nazizeit wie „Einsatzgruppen“, die sind jüngeren Menschen, und die benützen ja die Wikipedia, nicht mehr geläufig. ajnem (Diskussion) 14:23, 9. Jan. 2013 (CET)Beantworten
Zu letzterem mein deutlicher Widerspruch: Bestens verlinkbar/verlinkte Fachtermini wie Einsatzgruppen oder aber auch Reichssicherheitshauptamt wären selbstverständlich (falls inhaltlich sinnvoll) auch im Intro zu verwenden. Bei aller Bemühung um Benutzerfreundlichkeit und Rücksichtnahme auf den vermuteten Wissensstand jüngerer Menschen: Wir schreiben an einer Enzyklopädie und verwenden Fachbegriffe, die durch Verlinkung mit einem Knopfdruck zu entschlüsseln sind. Soviel ist zumutbar! --Holgerjan (Diskussion) 15:35, 9. Jan. 2013 (CET)Beantworten
Weisst du Holgerjan, wenn man sich bemüht, allgemein verständlich zu schreiben, stellt man sehr schnell fest, dass vieles auch allgemein verständlich formuliert werden kann. Wenn ich bereits in der Einleitung x wikilinks anklicken muss, um die Einleitung verstehen zu können, nicht um mir Wissen anzueignen, dann ist die Einleitung schlecht und nicht ich der Ignoramus. An der 90%tigen Vernichtung der Juden Litauens waren viele beteiligt, von der Wehrmacht bis zum kleinen Litauer, der einen versteckten Juden denunziert hat, das kann man in einer Einleitung so zusammenfassen, dass es zumindest niemanden ausschliesst. Den Rest kann man im Fliesstext behandeln. Aber junge Menschen muss man ernst nehmen, die wissen vielfach eine Menge, auch wenn sie nicht wissen, wer Adolf Eichmann war. ajnem (Diskussion) 13:32, 10. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Unstimmigkeiten

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  • Den offiziellen Auslöser dafür gab SS-Brigadeführer Franz Walter Stahlecker in mehreren Reden unmittelbar nach seiner Ankunft in Kaunas am 25. Juni 1941, in denen er offen zum Genozid an der jüdischen Bevölkerung aufrief.[1] Am 15. Oktober schrieb Stahlecker in seinem Bericht nach Berlin, dass es gelungen sei, die Geheimaktionen der Vorkommandos so aussehen zu lassen, als seien sie von Einheimischen durchgeführt worden.
  • ... und töteten nach Schätzungen zwischen 1500 und 3800 Juden
  1. Extracts from a Report by Einsatzgruppe a in the Baltic Countries. jewishvirtuallibrary.org, abgerufen am 6. August 2008.

Ich konnte die Quellenauszug als L-180 identifizieren (IMT Band 37, Auszug aus Seite 682) und darauf referenzieren.
Der erste Satz ("Den offiziellen .... aufrief.") entspricht weder der Originalquelle noch der (korrekt übersetzten) englischen Fassung. Stahlecker hat keineswegs offen zum Genozid aufgerufen - im Gegenteil (wie auch im folgenden Satz fast richtig dargestellt)! Auch wird im Beleg nicht davon gesprochen, Stahlecker selbst habe unmittelbar nach seiner Ankunft am 25. Juni in Kaunas mehrfach Reden gehalten. Im nachfolgenden Satz wird dann durch die Formulierung fälschlich nahegelegt, es habe sich bei den Pogromen um Geheimaktionen des Vorauskommandos gehandelt. Auch dies ist nicht durch den Beleg gedeckt. Tatsächlich heißt es in der Quelle L-180: "Dem Führer der oben bereits erwähnten Partisanengruppe Klimatis, der hierbei in erster Linie herangezogen wurde, gelang es, auf Grund der ihm von dem in Kauen eingesetzten kleinen Vorkommando gegebenen Hinweise ein Pogrom einzuleiten." [kursiv von H.]
Falsch ist die Zahlenangabe "zwischen 1500 und 3800 Juden"´. Unzweifelhaft steht in der Quelle, dass am ersten Tag 1500 Juden "beseitigt" und in "den folgenden Nächten auf dieselbe Weise 2.300 Juden unschädlich gemacht" wurden - ergo Summe 3.800. - Ich finde bedenklich, wie der Autor der en.Wikipedia zu solcher Darstellung gelangen konnte; hoffentlich ziehen sich derartige Fehler nicht durch den ganzen Artikel.

N.B. Ich bin noch beim Lesen der Fachlektüre, beabsichtige zwei Absätze "Hintergrund" und einen "Deutungen" einzufügen und danach den vorgefundenen Text zu überarbeiten - es geht chronologisch und thematisch Durcheinander. --Holgerjan (Diskussion) 18:06, 10. Jan. 2013 (CET)Beantworten


nebenbei: als ich den artikel angelegt hatte, war er noch dünn, und ich dachte, mit dem zitat aus aktueller sekundärliteratur bringe ich bisschen futter und anschaulichkeit herein. was machen wir draus? die passage schlummert jetzt im quelltext:

In erst 2001 entdeckten Abhörprotokollen deutscher Kriegsgefangener findet sich unter anderem dieser Dialog zweier junger U-Boot-Matrosen, von denen einer Zeuge des Holocaust in Litauen war:

Minnieur: „Magazin angeschlagen, rechts – links, fertig! Ob sie noch leben oder nicht, bleibt egal, wo die getroffen sind, kippen sie ja nach hinten ab, fallen in eine Grube rin. Dann kam der nächste Trupp an mit Asche und Chlorkalk, hat die bestreut, die da unten liegen, haben die sich rangestellt – gings weiter.“
Hartelt: „Die bestreuen sie? Warum denn das?“
Minnieur: „Weil die doch verwesen, und damit es nicht so stinkt und alles, haben sie Chlorkalk drübergekippt.“
Hartelt: „Die da umgekippt sind, die da noch nicht richtig tot waren?“
Minnieur: „Haben Pech gehabt, die sind unten verreckt!“
Hartelt: (lacht)
Minnieur: „Da haben Sie aber ein Gejammer und Geschrei gehört!“

Quelle:Sönke Neitzel, Harald Welzer: Soldaten. Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben, S. Fischer, Frankfurt 2011, ISBN 978-3-10-089434-2, S. 164

Maximilian (Diskussion) 20:18, 10. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Ich habe jetzt ja schlechte Karten, denn ich hatte mich gerade verführen lassen, selbst eine Quelle wörtlich im Lemmatext zu zitieren - denn diese war inhaltlich falsch wiedergegeben. Aber grundsätzlich wäre es besser, auch diesen Passus nur inhaltlich zu referieren.
Der von dir stark verkürzte Quellenauszug ist meiner Ansicht nach ungeeignet. Eines solchen "Beweises" für die Wahrheit des Holocausts bedarf es nicht. Das Zwiegespräch weckt beim Leser zweifellos Abscheu vor der Roheit und Gefühllosigkeit. Sollte das unsere Absicht sein? Bedarf es dieser "Anschaulichkeit?"
Neitzel/Welzer jedoch werten die - weitaus längere - Quelle aus und zeigen daran exemplarisch, dass beim Massenmord ein Gewaltraum für sexuelle Übergriffe eröffnet wird: "Wenn Menschen sowieso vernichtet werden, dann kann man..." (S. 165) Und weiter zeigen Neitzel/Welzer auf, dass "die Morde in die Kategorie Schicksal eingeordnet werden" (Pech gehabt); die Zeugen sprechen nicht nur über Massenmord, sondern indirekt darüber, dass dieser von ihnen im Referenzrahmen nicht als unmoralisch betrachtet wird (S. 166)
Die derart gekürzte und ohne die begleitende Interpretation dargebotene Quellenfassung finde ich ungeeignet; auch eine der zahlreichen eindrucksvollen in VEJ Band 7 veröffentlichten Quellen von Tätern, Opfern und Zuschauern würde ich nicht im Lemmatext aufnehmen wollen. --Holgerjan (Diskussion) 22:17, 10. Jan. 2013 (CET)Beantworten
das kannst Du ad gusto halten. entweder mit oder ohne weiteren kontext zurück in den artikel, oder raus aus dem quelltext. danke für die rückmeldung. Maximilian (Diskussion) 23:00, 10. Jan. 2013 (CET)Beantworten
Ich hätte vorher gerne noch andere Meinungen dazu gehört. MfG --Holgerjan (Diskussion) 13:59, 15. Jan. 2013 (CET)Beantworten
Ich habe nun hier einen Satz dazu eingebracht. --Holgerjan (Diskussion) 14:56, 30. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Soldaten ?

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Im Intro steht zur Zeit folgender in Teilen unbelegter Satz:

  • Über 200.000 Juden[1] wurden hauptsächlich durch Angehörige der dafür aufgestellten Einsatzgruppen, aber auch von Soldaten der Wehrmacht und Waffen-SS ermordet.

Ich habe bislang noch nichts über die unmittelbare Täterschaft von deutschen Soldaten gefunden (jedoch über Wehrmachtsangehörige als Zuschauer und Wegschauer) und suche einen Beleg für "von Soldaten der Wehrmacht ... ermordet." Bei Heer/Naumann (ISBN 3-930908-04-2) finde ich zur aktiven Beteiligung nur für Minsk und Libau (Lettland) etwas.

Krausnick nennt die Verhaltensweise der deutschen Wehrmachtsoffiziere, die in Kaunos einmarschiert waren, "eines der peinlichsten Kapitel der deutschen Heeresgeschichte": Sie griffen nicht ein, es gab militärische Befehle sich bei den "Selbstreinigungsaktionen" herauszuhalten. Eine Meldung Franz von Roques an Wilhelm Ritte von Leeb wurde entsprechend beschieden. Wette, S. 77 kommt zum Fazit, dass die Wehrmacht von diesen Vorgängen in Kaunos wussten, tatenlos zusahen und später mit anderen Dienststellen der Besatzungsregierung eng zusammenarbeiteten und damt die SS.Kommandos und die litauischen Mordhelfer deckten. - Auch für Waffen-SS fehlt mit ein Beleg für Beteiligung am Holocaust in Litauen. --Holgerjan (Diskussion) 19:42, 14. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Schreibweise ?

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Derzeit kommen im Text einige Ortsnamen in unterschiedlicher Schreibweise vor (z. B. Vilnius, aber auch Wilna). Welche sollte durchgehend den Vorzug erhalten (ggf. beim erster Nennung Klammerzusatz der anderen Schreibweise). --Holgerjan (Diskussion) 14:31, 17. Jan. 2013 (CET)Beantworten

Frühe Massenerschießungen

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Aus Holocaust in Lithuanian Province in 1941 erfahren wir, dass Gestapo und Grenzpolizei Memel bereits am 24. Juni 1941 eine Massenerschießung hauptsächlich von jüdischen Männern, wmgl. auch ein paar Kommunisten, in Gargždai durchgeführt haben. Am 25. Juni eine Massenerschießung von jüdischen Männern und daneben auch “soviet activists” inn Kretinga, wieder durch Gestapo und deutsche Polizei aus Memel, am 27. Juni eine Massenerschießung fast ausschließlich von jüdischen Männern durch Gestapo und evtl. Polizei von Palanga bei Palanga usw. Zumindest wenn man die Kleinstädte im Westen Litauens miteinbezieht, muss man das hier im Artikel dargestellte Bild verfeinert werden, dass eine erste Phase aus von Litauern durchgeführten und von Deutschen angeleierten oder ermöglichten Pogromen von den systematischen Morden durch die Einsatzgruppen abgelöst wurde. Die vmtl. erste Massenerschießung von Juden durch Deutsche (in Gargždai) fand schon über einen Tag vor dem ersten Pogrom (in Kaunus) statt (das allerdings eine andere Größenordnung an Toten hatte). Diese Erschießungen finden sich nicht im Jäger-Bericht. Mir scheint, der Artikel ist da in einem Aspekt der propagandistischen Nazi-Sicht aufgesessen, dass die anfänglichen Morde ganz spontan allein durch Litauer geschahen, obgleich er sie gerade explizit als solche darstellt und sich redlich von ihr zu distanzieren versucht. Das macht das in der Sekundärliteratur auffindbare Bild natürlich nicht vollständig unbrauchbar, es muss jedoch zumindest regional eingegrenzt und den frühen Massenerschießungen entgegengestellt werden. Geht die in diesem Artikel angegebene Literatur auf die frühen Massenerschießungen im Westen ein? Ich habe hier nur Undigested Past. The Holocaust in Lithuania von Robert van Voren vorliegen, dort werden sie lediglich in einer Fußnote unter Verweis auf den obigen Artikel erwähnt. Beste Grüße --Chricho ¹ ² ³ 12:52, 25. Jul. 2014 (CEST)Beantworten

Kopie der Kritik

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Qualitätssicherung Geschichte, September 2014

Fangen wir vorne an: Um die Form „⟨Lemma⟩ ist […]“ einzuhalten, wird ein absurder Satz gebildet, der das Thema als von der Shoah distinktes Ereignis darstellt. Im Artikel fehlt eine Einordnung der regional beschränkten Ereignisse in die Shoah als ganzes: Der Beginn in Litauen war auch zugleich der Beginn der systematischen Erschießungen allgemein, Ansätze finden sich unter „Deutungen“, die Explizierung dessen, was diesen Deutungen zugrundeliegt, fehlt (Abgrenzung von der vorherigen Verfolgungspolitik). „Holocaust in Litauen“ ist zudem nicht nur Vernichtung der „jüdischen Bevölkerung Litauens“, auch gab es Deportationen aus anderen Teilen des deutschen Machtbereichs, ebenso gab es Deportationen aus Litauen in verschiedenste auswärtige Konzentrationslager – nicht nur zur Räumung beim Rückzug, sondern auch vorher schon, etwa nach Estland.

„Ungefähr 10.000 Juden gelang später die Flucht in die Sowjetunion.“ Worauf bezieht sich die Zahl? Wann ist „später“? Zählen zum Beispiel auch die weiter unten erwähnten „antisowjetischen Elemente“? Yad Vashem spricht nur von 2000.

„Ab 23. Juni 1941 wurden sowjetische jüdische Männer, ab 15. August auch Frauen, Kinder und Greise erschossen“ schreibt der übergeordnete Artikel Holocaust, hier fehlt die Erschießung in Garždai vom 24. Juni. Das ganze wird vereinfacht auf die Linie: „Zuerst Pogrome durch Litauer, als das nicht mehr reichte (diese Darstellung findet sich auch in einem SS-Bericht, wo allerdings auch geschrieben steht, dass dies zu erwarten war), Erschießungen“. Doch die Erschießungen hinter Klaipėda begannen sogar schon vor dem Pogrom in Kaunas. Die Darstellung eines solchen Aufeinanderfolgens findet sich zwar durchaus in der Literatur,[4] sie muss jedoch regional eingeschränkt werden. Die Propaganda, auf die der Artikel durchaus eingeht, hat hier wmgl. doch auf das Narrativ Einfluss genommen. Die Erschießungen beginnen insb. nicht erst mit den im Jäger-Bericht aufgeführten, welche noch nicht von den Einsatzgruppen, sondern anderen Polizeikräften (u. a. Gestapo) durchgeführt wurden.

Die Charakteristik von Paneriai und IX fortas wird nicht deutlich: Längerfristig eingerichtete Vernichtungsstätten, denen Menschen aus verschiedenen Regionen zugeführt wurden. Jüdischer Widerstand wird im Artikel außerdem nicht erwähnt.

Zur Kollaboration: Es fehlt, dass schon vor dem Eintreffen der Deutschen mancherorts die Situation der jüdischen Bevölkerung eskalierte. Noch einige Schlaglichter: “Yet, according to Jewish sources, there was hardly any need for the presence of Germans in the small places. A declaration issued after the war by the Lithuanian Jews in the American zone in Germany regarding ‘the guilt of the Lithuanian people in the extermination of Lithuanian Jewry’ concludes: ‘The small places in the Lithuanian provinces, without any exception, were erased by the Lithuanians.’ […] It seems, then, that the part played by the Lithuanians was greater than the Germans could afford to admit in their reports to their headquarters.” (Dina Porat) “However, what is uncovered here is that under Nazi rule Lithuanian officials and church leaders were not merely puppets of the Germans, but showed great ability to maneuver and resist German directives in nearly every other realm, with the sole exception of executing the Final Solution.” (über The Massacre of the Jews of Lithuania) Ebenso wäre auf die Position der katholischen Kirche wäre einzugehen (über die antisemitische Pro-NS-Haltung von Juozapas Skvireckas findet sich auch in anderen Sprachversionen nichts).

Nochmal zu den Deutungen: Die englische Wikipedia hat da noch ein paar Verweise darauf, wie unterschiedlich der Beginn der Shoah angesetzt wird.

Aufarbeitung: Es fehlt der Diskurs um die „Theorie der zwei Genozide“, die in historischer Kontinuität zur Vorstellung vom „jüdischen Bolschewismus“ steht.

Habe mir noch Quellen bestellt. --Chricho ¹ ² ³ 02:34, 29. Sep. 2014 (CEST)

@Piotrus:, @Chricho: Da ich plane, vergleichbare Artikel zu Griechenland, Jugoslawien und Ungarn zu erstellen, wäre ich dankbar für eine Fortsetzung bzw. einen Abschluss der Diskussion hier. 16 Monate Baustein ist schon recht lang. Seither scheint sich nicht recht viel getan zu haben. Gruß--Meister und Margarita (Diskussion) 20:38, 31. Jan. 2016 (CET)
Die obige Kritik am Lemma-Titel und dem Intro kann ich nicht nachvollziehen. Aktuell finde ich die Ankündigung eines Vortrages zu genau diesem Thema: "Vortrag von PD Dr. Joachim Tauber, Hamburg: Holocaust in Litauen - Historisches Geschehen und der schwierige Umgang mit der Vergangenheit - Mittwoch, 22. Juni 2016, 19:00 Uhr - Goethe-Universität Frankfurt am Main" --H.Parai (Diskussion) 18:02, 27. Mai 2016 (CEST)Beantworten
Joachim Tauber ist sicher eine interessante Stimme, was den „schwierigen Umgang mit der Vergangenheit“ im heutigen Litauen angeht. Warum schwierig? Die Frage, wie die Beteiligung von Litauern an den Judenmorden (die weit überwiegend von Deutschen begangen wurden) zu interpretieren ist, ist in Litauen immer noch ein geschichtspolitisches Thema. Diese Beteiligung ist unbestritten, und es waren nicht nur litauische staaliche Instanzen oder Behörden. Dann könnte man sie relativ einfach unter dem Begriff der „Kollaboration“ einsortieren. Es war die litauische Bevölkerung selbst, unabhängig davon, ob es Bauern, Arbeiter, Städter oder Landbewohner waren. Warum taten sie das? Was dachten sie sich dabei? Der radikale, mordende Antisemitismus stand in Litauen im Dienst eines ethnisch verstandenen Nationsbegriff. Derselbe Hass, der Juden traf, traf auch Polen und Russen. Womit die Debatte über die Singularität des Holocaust auftaucht. Das Bestreiten der Singularität des Holocasut besteht im Kern darin, den Holocaust nur als einen besonders großen Völkermord anzusehen, als einen von vielen Völkermorden, die im Zug der Nationsbildung an unerwünschten Minderheiten verübt wurden, um die Bevölkerung ethnisch zu homogenisieren. Ich vermute, dass Chricho mit seiner Kritik diese Interpretation des Holocaust meint und sich dagegen wendet. WIr lagen vor Madagaskar (Diskussion) 14:54, 30. Mai 2016 (CEST)Beantworten

Baustein QS entfernt

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Nach den zahlreichen Ergänzungen/Überarbeitungen hier entferne ich den QS-Baustein, der im September 2014 gesetzt wurde. Bei Bedarf mit Hinweis auf beanstandete Mängel/Fehler/Lücken/unzureichende Belege erneut einsetzen. --H.Parai (Diskussion) 13:26, 5. Jan. 2018 (CET)Beantworten

" übergab alsbald das Gebiet von Vilnius an Litauen"

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es heisst, die Sowjetunion " übergab [Ende September 1939] alsbald das Gebiet von Vilnius an Litauen". Befand sich also das besagte Gebiet Ende September 1939 im Machtbereich der Sowjetunion? Seit wann? 2003:E6:3CB:E655:3D17:E4D1:AC2C:DBDF Wojciech Żełaniec

Vilnius wurde am 19. September von der Roten Armee besetzt. Für wenige Wochen war die Stadt Teil der Weißrussischen Sowjetrepublik und wurde im Oktober an Litauen übergeben. Gut ein halbes Jahr später (15. Juni 1940) überfiel die Sowjetunion Litauen, das Land wurde an die Sowjetunion angeschlossen, und am 3. August 1940 wurde Vilnius Hauptstadt der Litauischen Sozialistischen Sowjetrepublik. --> siehe Vilnius --H.Parai (Diskussion) 14:27, 25. Sep. 2017 (CEST)Beantworten

Satz gestrichen

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Ich habe den kursiv gekennzeichneten Satz gestrichen:

  • Der Untergang der litauischen Juden vollzog sich im Wesentlichen bis Ende 1941. Nie zuvor starben so viele litauische Juden in so kurzer Zeit.[16][17][18] Bis Oktober waren etwa 80.000 Juden getötet worden.(belegt auf Porat) Der SS-Führer Karl Jäger listete in dem nach ihm benannten Bericht [19] exakte Tagesdaten, Tatorte und Zahl der Mordopfer auf. Bis zum 1. Dezember 1941 wurden danach 137.346 Personen „exekutiert“; nicht enthalten sind in dieser Zahl die Juden, die bis zum Oktober vom Einsatzkommando 2 in nordwestlichen Gebieten Litauens ermordet worden waren ...

Die Zwischenbilanz "bis Oktober etwa 80.000" ist redundant und stimmt mit den Angaben Jäger-Bericht + EK 2 nicht überein. --H.Parai (Diskussion) 18:52, 23. Feb. 2021 (CET)Beantworten

Haus des Gedenkens

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Im Text heißt es: Im Jahre 2000 wurde in Vilnius das „Haus des Gedenkens“ (Atminties namai) eröffnet, ein Museum zur Erinnerung an den Holocaust. Es entstand dank der privaten Initiative einer Gruppe von Intellektuellen, darunter der Historiker und Filmkritiker Linas Vildžiūnas, die Journalisten Algimantas Cekuolis und Rimvydas Valatka, der Theologe Tomas Sernas, die Theaterkritikerin Irena Veisaite und der Drehbuchautor Pranas Morkus. In einer früheren Fassung hieß es sogar: "das erste Museum in Litauen in Erinnerung an den Holocaust" ([2]), was ich geändert habe, weil es eindeutig nicht zutrifft.

Dieses "Museum" kann ich in der Literatur nicht finden, auch nicht in der angegebenen Quelle. Vielmehr scheint es sich hier um eine zivilgesellschaftliche Initiative (NGO) mit diesem Namen zu handeln, einen Verein, der Bildungs- und wissenschaftliche Arbeit zum Holocaust in Litauen betreibt, oft in Kooperation mit dem Valstybinis Vilniaus Gaono Žydų Muziejus, zu dem tatsächlich ein Museum zur Erinnerung an den Holocaust gehört, das sogenannte "Grüne Haus". Dieses Museum existiert seit 1991. Möglicherweise liegt hier ein Missverständnis vor: Donskis beklagt, dass die jüdische Kultur und Erinnerungsarbeit von der litauischen Gesellschaft nicht als Teil ihrer selbst verstanden werde, und meint, dass die Gründung von Atminties namai in dieser Hinsicht ein hoffnungsvolles Zeichen sei. Das "House of Memory" ist demnach nicht als physisches Haus zu verstehen, sondern als Metapher für die Ziele des Vereins.

Falls nicht jemand Evidenz für das genannte Museum "Atminties namai" hat, würde ich den Text in diesem Sinn abändern und zudem das Holocaust-Museum im Grünen Haus erwähnen. --Mautpreller (Diskussion) 13:21, 5. Sep. 2022 (CEST)Beantworten

Vgl. etwa auch: Darius James Ross: House of Memory, Baltic Times, 14. September 2000, https://www.baltictimes.com/news/articles/2544/; http://rescuedchild.lt/content.php?id=56; Ellen Cassidy: Lithuania's Difficult History, Jewish Currents, Herbst 2014, https://jewishcurrents.org/lithuanias-difficult-history ("Vildziunas created a project called “The House of Memory” to help schoolchildren talk to their elderly family members about the lost Jewish world"); Dovid Katz: The Extraordinary Recent History of Holocaust Studies in Lithuania, Dapim: Studies on the Holocaust, 31 (3) 2017: "One of the most inspiring projects of modern Lithuania was the House of Memory founded in the late 1990s by the leading intellectual Linas Vildžiūnas. His best-known series of publications, 'Our Grandparents - Jewish Neighbors', in effect, mobilized school children, via national competitions, to collect oral history from their grandparents. Though educational rather than scholarly, the endeavor has produced a corpus of valuable oral history available for future academic analysis." --Mautpreller (Diskussion) 13:42, 5. Sep. 2022 (CEST)Beantworten
Hab ich nun geändert.--Mautpreller (Diskussion) 15:27, 7. Sep. 2022 (CEST)Beantworten

Sowjetischer Umgang mit dem Holocaust

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Die Darstellung, die hier gegeben wird, ist auf jeden Fall sehr unvollständig und mindestens teilweise falsch. Abraham Sutzkever und das "Schwarzbuch" sollten auf jeden Fall erwähnt werden. Geradezu falsch ist die Behauptung: "NS-Kollaborateure bei Verbrechen gegen Juden wurden in der Regel nicht oder nur leicht bestraft." Das ist recht leicht zu erkennen, wenn man die angegebene Quelle nachliest: "Zwar wurden viele litauische Kollaborateure mit dem Naziregime vor Gericht gestellt, interne politische Gründe brachten die Behörden jedoch dazu, das furchtbare Schicksal, das die Juden durch sie erlitten, herunterzuspielen. So waren die verhängten Strafen der Ungeheuerlichkeit der Verbrechen oft nicht angemessen." Da steht nichts von "in der Regel nicht oder nur leicht bestraft", eine Beschreibung, die weitaus besser zur deutschen Strafverfolgung von Holocaustverbrechen passen würde. Man kann ja mal an en:Algirdas Klimaitis denken, der 1988 in Hamburg starb. Die Kritik an der sowjetischen Vergangenheitspolitik ist völlig berechtigt, das sollte aber nicht zu derart unhaltbaren Behauptungen führen. --Mautpreller (Diskussion) 15:51, 5. Sep. 2022 (CEST)Beantworten

Hab nun Sutzkever und das Schwarzbuch ergänzt und die problematische Formuleirung dem angepasst, was im Beleg steht.--Mautpreller (Diskussion) 15:28, 7. Sep. 2022 (CEST)Beantworten
Noch eine Anmerkung: Franz Murer wurde aus Österreich an die UdSSR ausgeliefert und dort zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. 1955 kam er wegen des Staatsvertrags nach Österreich zurück. In Österreich wurde er zunächst mal gar nicht verfolgt und schließlich freigesprochen. --Mautpreller (Diskussion) 00:22, 8. Sep. 2022 (CEST)Beantworten

Strafprozesse vor deutschen Gerichten

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Hier fehlt ein ungewöhnlicher Fall, nämlich die Verurteilung von Martin Weiss und August Hering zu lebenslanger Haft durch das Landgericht Würzburg am 3. Februar 1950. Ungewöhnlich insofern, als hier bereits für die Beihilfe zum Mord in 30.000 bzw. 4000 Fällen die Höchststrafe für angemessen befunden wurde. Ungewöhnlich auch insofern, als dieses Urteil sehr früh lag, fast zehn Jahre vor dem Ulmer Einsatzgruppenprozess. Die Praxis deutscher Gerichte, die Strafe für Beihelfer erheblich zu ermäßigen, hatte sich noch nicht eingespielt. --Mautpreller (Diskussion) 19:45, 7. Sep. 2022 (CEST)Beantworten

Hier wäre auch an einen Strafprozess vor einem österreichischen Gericht zu denken, nämlich den Freispruch für Franz Murer.--Mautpreller (Diskussion) 19:47, 7. Sep. 2022 (CEST)Beantworten